Eine Gasheizung ist eine Heizungsanlage, die mit Erdgas betrieben wird. Andere gasförmige Energieträger sind ebenfalls denkbar, z. B. Bio- oder Flüssiggas. Der gasförmige Energieträger wird verbrannt und die dabei entstehende Wärme wird an eine Flüssigkeit abgegeben, die diese Wärme zu einem Heizkörper transportiert. Dort verteilt sich die Wärme im Raum. Warmes Brauchwasser kann auf diese Art ebenfalls erzeugt werden.

Gas-Brennwertgeräte

Brennwertkessel bieten die heute bestmögliche Weise der Gasverbrennung für Heizzwecke. Wegen des besonders hohen energetischen Zusatznutzens bei Gas (bis zu etwa 15% gegenüber dem Niedertemperaturkessel) kann er in Verbindung mit diesem Brennstoff inzwischen bereits als Standard gelten.

Die Leistungsbandbreite geht bei wandhängenden Bauformen bis etwa 60 kW und bei bodenstehenden Geräten bis zu mehreren Tausend kW.

Die Brennwerttechnik folgt wie die Niedertemperaturtechnik dem Gedanken, den Heizkessel nur mit der Temperatur zu betreiben, die zur Deckung des aktuellen Heizwürmebedarfs notwendig ist.

Ein Brennwertkessel ist ein Heizkessel für Warmwasserheizungen, der den Energieinhalt des eingesetzten Brennstoffs nahezu vollständig nutzt. Der Unterschied zu konventionellen Kesseln besteht darin, dass Brennwertkessel auch die Kondensationswärme des Abgases weitgehend nutzen. So erreichen Brennwertkessel heizwertbezogene Nutzungsgrade von über 100%.

Einsatzempfehlungen:

  • Grundsätzlich wenn höchste Energieausnutzung gefordert wird
  • In Verbindung mit Gas wegen der nur relativ geringen Mehrkosten bereits Standard
  • Bei Objekten mit höherem Brennstoffbedarf
  • Bei raumluftunabhängig zu betreibenden Heizkesseln
  • In Objekten mit überwiegend niedrigeren Betriebstemperaturen

 

Abgassysteme

Bei der Verbrennung des im Brennstoff vorhandenen Wasserstoffes entsteht Wasser. Je nach der Temperatur des Abgases ist das Wasser gasfärmig oder flüssig. Die Abführung von Abgasen kann also in trockener Betriebsweise oder in feuchter Betriebsweise erfolgen.

Die trockene Betriebsweise erfolgt über einen thermischen Auftrieb, d.h. über einen konventionellen Schornstein. Diese Betriebsweise kommt bei Niedertemperaturkesseln bzw. anderen Kesseln zum Einsatz.

In der feuchten Betriebsweise kann die Abführung der Abgase entweder durch thermischen Auftrieb oder durch Abführung durch Überdruck erfolgen. Erfolgt die Abführung der Abgase durch Überdruck bezeichnet man diese Leitung als Abgasleitung. Abgasleitungen kommen vorwiegend bei gebläseunterstützenden Kesselthermen vor. Da Abgasleitungen geringeren Temperaturen ausgesetzt sind, bestehen sie meistens aus Glas, Kunststoff, Edelstahl oder Keramik.

 

Luft-Abgas-Systeme für den raumluftunabhängigen Betrieb:

1. Abgassystem direkt über Dach
2. Abgassystem direkt über Dach durch ungenutzen Dachraum
3. Abgassystem an Außenwand
4. Abgassystem im Leichtbauschach

Gasheizungen beheizen fünfzig Prozent aller Wohnungen. Dieser Erfolg hat seine Gründe. Die moderne Gasheizung gehört zu den kostengünstigsten Systemen in der Anschaffung, der Brennstoffpreis ist akzeptabel. Die Gasheizung ist wartungsarm und passt in jede Immobilie.

Gasheizung wird bei Heizkörpern und Fußbodenheizungen eingesetzt. Die moderne Brennwert-Gasheizung wird oft mit regenerativen Energiequellen wie einer Solarthermieanlage kombiniert, um die Heizkosten und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren. Im Vergleich mit anderen Heiztechniken, die auf fossile Brennstoffe setzen, hat eine Gasheizung viele Vorteile. Die Gasheizung passt in nahezu jedes Gebäude, egal ob es um den Neubau oder eine Sanierung geht. Sie ist vergleichsweise preiswert, effizient und dank ihrer kompakten Bauform auch da anwendbar, wo nur wenig Platz zur Verfügung steht. Für Effizienz sorgen Brennwertgeräte, die ungenutzte Wärme aus dem Abgas zurückgewinnen. Sofern die Heizung ans Gasnetz angeschlossen ist, muss das Gas nicht in Vorratstanks gehalten werden, die nachgefüllt werden müssen.

Gas nimmt einen immer wichtigeren Stellenwert als fossiler Energieträger ein und verdrängt aktiv die Ölheizung in Privathäusern. Das liegt vor allem daran, dass die Preisentwicklung von Gas aufgrund neuer Gewinnungsmethoden  konstant ist. Der Energieträger wird für "grün" gehalten und die Verbrennung somit gilt als CO2-arm im Vergleich zu Öl. Auch wenn Erdgas zu den fossilen Brennstoffen zählt, ist eine Gasheizung in mittelfristiger Perspektive eine gute Zwischenlösung, bevor man auf erneuerbare Energien umsteigt. Die Gasheizung passt am besten dort, wo im Haus keine Pelletheizung oder Wärmepumpe installiert werden kann. Obwohl Gas nicht zu den nachwachsenden Rohstoffen gehört und Umweltbilanz damit etwas schlechter wird, verbrennt Gas doch im Vergleich mit Holzpellets sauberer.

Gasheizungen sind in zahlreichen Leistungsbereichen vorhanden und können in fast jedem Wohngebäude installiert werden. Die einzige Voraussetzung für die Gasheizung ist Gas-Verfügbarkeit über einen Anschluss oder über einen Tank im Garten. Die Besonderheit einer Gasheizung liegt nicht nur in ihre Energieeffizienz, sondern auch in die kompakte Bauform. Als wandhängende Gastherme sind moderne Gasheizungen so klein, dass sie sogar im Wohnbereich unauffällig installiert werden können oder dort, wo wenig Platz ist.

Heute stehen viele effiziente Heizgeräte in verschiedenen Ausführungen zur Verfügung:

  • die Gas-Brennwertheizung ohne Solarthermie
  • die Gasheizung mit Solarthermie

 

Der Gasbrennwertkessel stellt heute den Standard moderner Gasheizungen dar. Er ist klein, kompakt und durch die Brennwert-Nutzung auch effizient. Seine Leistung kann an die Bedingungen im Haus angepasst werden und er kann immer genügend Wärme für Heizung und Warmwasser liefern. Ohne Erweiterung hängt die Gasheizung von der Versorgung mit Gas ab, das entweder aus fossilen oder erneuerbaren Quellen gewonnen werden kann.