Sonnenhaus
Unter einem Sonnenhaus versteht man nach dem Sonnenhaus-Institut e.V. eine Bauart von Niedrigenergiehäusern, bei denen zumindest 50 Prozent der Energie für die Beheizung des Gebäudes aus Solarthermie gewonnen wird. Dabei wird in den warmen Sommermonaten eine hohe Menge an Sonnenwärme gespeichert, um sie im Winter verbrauchen zu können.
Als Sonnenhäuser gelten Bauwerke, die folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Der Wärmedurchgangskoeffizient der Flächen beträgt 0,18 bis 0,30 W/(m2·K), das heißt das Haus verfügt über eine gute Wärmedämmung
- Der Jahresheizwärmebedarf liegt bei 25 bis 40 kWh/(m2·a)
- Mindestens eine Heizung wird mit 50 Prozent Solarenergie betrieben
- Die Zuheizung erfolgt durch regenerative Energiequellen
In den meisten Teilen Deutschlands lässt sich der Bau eines Sonnenhauses ohne Probleme umsetzen, denn die knapp 1.700 jährlichen Sonnenstunden unterstützen den ganzjährigen Betrieb einer Solarthermieanlage. Allerdings hängt der Grad der solaren Deckung von der Grundstückslage und -größe, von möglichen Schattenbereichen und von der Speicherkapazität ab. Als eine fortschrittliche Entwicklung eines Sonnenhauses gilt das Aktivsonnenhaus, bei dem sowohl die Solararchitektur als auch die Solarthermieanlage verbessert sind. Es gibt diverse Beispiele von Anlagen, in der die Energie für Heizung und Warmwasser zu 100% aus der Solaranlage versorgt werden.